20 Jahre 8h 800km

Lest Mathis Flugbericht! Unser gewählter Jugendvertreter hat eine bewundernswerte Leistung, auch als Ansporn für manch alten Platzadler, absolviert. Überhaupt sprießt gerade so manches Talent aus den Schülerreihen. Lest und bestaunt seine Foto. Wer mit weGlide vertraut, kann sich die Aufzeichnung auch noch im Internet ansehen:

Am 20. Mai 2025 konnte ich einen meiner bisher weitesten Flüge realisieren: 807 km im Discus 2b. Morgens in Neuruppin gestartet, hatte ich von Anfang an das Gefühl, dass heute etwas Großes möglich sein könnte. Die Thermik stand früh und zuverlässig, sodass der Schnitt bereits zu Beginn, trotz Gegenwind hoch war. Ich flog in mehreren großen Schleifen durch Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Die Bedingungen waren im Tagesverlauf durchweg gut nutzbar – besonders am Nachmittag boten sich starke Linien mit konsistenten Steigwerten. Die größte Herausforderung war es, den Überblick über die großräumige Wetterentwicklung zu behalten und Entscheidungen rechtzeitig zu treffen.

Das hat insgesamt gut funktioniert, auch wenn es unterwegs – wie immer – Situationen gab, über die man im Nachhinein nochmal nachdenkt.

Auf Höhe von Neuruppin zeigte der Logger erst rund 680 km „Option Home“ an – zu wenig, um das 800er Ziel zu erreichen. Also flog ich noch einmal ein gutes Stück gegen den Wind nach Nord – Westen, um die fehlenden Kilometer vollzumachen. Die Thermik war zu diesem Zeitpunkt bereits im Rückgang, und der Gegenwind machte das Vorfliegen mühsam. Erst als der Logger über 800 km anzeigte, drehte ich zurück Richtung Platz.

Nach etwas mehr als acht Stunden landete ich wieder in Neuruppin.

Danke an alle, die mir diesen Flug ermöglicht haben. 

Mathis Just

JHV 2025 -Verjüngung des Vorstandes nicht gelungen.

Diese zunächst irritierende Überschrift verweist auf kein Protokoll, das für Mitglieder demnächst im internen Bereich nachzulesen ist.

Mit Axel Werner haben wir – im sonst alten, neuen Vorstand – einen aktiven Segelflieger, versierten Techniker, empathischen Macher und fröhlich-sympathischen Kameraden für die Vorstandschaft gewinnen können. Seine Qualifikation hat er eindrucksvoll im Projekt „Neue Winde“ unter Beweis gestellt. Ein echter Gewinn für die Gemeinschaft – hoffentlich auch für ihn selbst.

Der Tag begann um 17:00 Uhr mit der üblichen Sicherheitsbelehrung durch den Ausbildungsleiter. Alexander Schlandt zauberte erneut eine professionelle Kulisse mit Streamingdienst für (nicht stimmberechtigte sechs) Abwesende. Doch dieses Mal war es nicht wie gewohnt: Alexander Adamczyk, unser Ausbildungsleiter, brachte uns die neuen SERA-Regeln für die Betriebsleitung eines Flugplatzes näher, was den üblichen Zeitrahmen deutlich sprengte. Details hierzu folgen später im internen Bereich. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass auch diese Regelwerke dem globalen Trend zur „Selbstverantwortung“ folgen. Diese oberflächlich positive Entwicklung ist letztlich der Macht des Versicherungswesens geschuldet und verlagert die Verantwortung von Institutionen auf Einzelpersonen. Hier sei dem Chronisten eine Meinungsäußerung erlaubt.

Erst um 18:50 Uhr konnte die Hauptversammlung beginnen (siehe Protokoll). Kurz zusammengefasst: Dem Verein geht es gut. Die Schäden an den Winden und Flugzeugen wurden „zähneknirschend“ bewältigt. Es gab keine Personenschäden. Leider mussten wir – um Selbstverständliches zu manifestieren – einen Passus zur Gewaltprävention und zum Jugendschutz in die Satzung aufnehmen. Die Notwendigkeit dieser Passage und die Sanktionierung durch Fördergelderentzug beschreiben eine dunkle Seite unserer „modernen“ Gesellschaft.

Das übliche Prozedere der Vorstandsneuwahlen unterschied sich nicht von den vielen vorangegangenen; auch hier empfiehlt sich ein Blick ins Protokoll.

Unter „Verschiedenes“ präsentierte uns der Vorsitzende die Planung und den Bau einer kleineren PV-Anlage neben dem Flachbau unter Federführung des FTV-Spandau. Ab April soll uns die Sonne per Solarstrom das Duschwasser erwärmen.

Genau um 21:22 Uhr war die Versammlung 2025 Geschichte.

Die neue Vorstandsriege
Die Jugend wartet bis sie an der Reihe ist.

Weihnachtsbesinnungsessen mit Frieren und Lachen 14.12.

Selbst die Kraniche können sich nicht dem üblichen Ritual der alljährlichen Weihnachtsfeiern entziehen, so wie es in jeder Art von organisierter Gemeinschaft Sitte ist. Man trifft sich, isst, trinkt und blickt besinnlich zurück.

Beim LSC-Kranich war es dieses Mal sehr unterkühlt. Das betrifft aber bei weitem nicht die Stimmung sondern die Launen des Fernwärmelieferanten, der uns mit Schal und Anorak an die Tafel zwang, und weswegen Kochplatten und Heizstrahler auch mal die Sicherungen flitzen lies. Kraniche wären keine Kraniche würden Temperaturen und Sekunden Finsternis die Stimmung beeinträchtigen. Aus den Haushalten von 42 Teilnehmern kam so mancher Leckerbissen aufs Buffet, wurde prompt lobend“weggeputzt“. Der Glühwein hatte heute Weihnachtsmarktfunktion. Er wärmte.

Das zurückliegende Jahr 2024 hatte es in sich! Es knirschte technisch gewaltig, was aber den Verein menschlich stärkte. Die Macher machten mehr als sie Jahr für Jahr sonst machten. Von den Aktivitäten, Kalamitäten und Ereignisse wird an anderer Stelle noch zu berichten sein. Hier geht es unseren fürwahr „chilligen“, aber umso warmherzigen Weihnachtstreff. „Weißt Du noch?“ -“ Sag bloß“-„Freu mich auf nächste Saison“-„Leg mal andere Musik auf“-„Ne, Lass doch. Ich finds schön..“ -“ Hast den Auflauf probiert? Köstlich.“ Wäre es wärmer gewesen wäre sicher noch tiefer in die Nacht gefeiert worden.

hm.. ja ..stimmt.
Winterwonderland Ski Moden Diner
Der Vorstand hielt eine erwärmende Rede.

Axels Lizenz zum Fliegen! Die Schilderung eines Ex-Schülers.

Das geht dann alles so schnell…..

Kaum fliegst Du zwei Jahre mit Lehrer und Flugauftrag, bist bei Wind und Wetter am Platz, um ja nicht wieder „rauszukommen“ und das Gefühl fürs Fliegen zu verlieren, läufst den – stets motivierten und geduldigen – Fluglehrern mit Deinem Ausbildungsnachweis hinterher: „Können wir heute mal das Slippen üben“

Kaum kämpfst Du Dich durch die ganzen geschriebenen und ungeschriebenen Gesetze eines normalen Flugtages…..

Kaum hast Du 10 Winter-Samstage damit verbracht, mehr oder weniger motivierten Dozenten bei der theoretischen Ausbildung zuzuhören – denn Du brauchst die Dokumentation dieser 10 Samstage, damit Du zur theoretischen Prüfung zugelassen wirst…..

Kaum hast Du aus einem Reservoir von 1000 Theoriefragen die öffentlichen 600 auswendig gelernt…

Kaum hast Du mit Peter die Landwirte in den umliegenden Dörfern aufgescheucht, weil Du bei Aussenlandeübungen mit der OI bis auf 50m runtergehst, so dass jeder Laie einen Absturz oder zumindest eine Notlandung vermutet……..

Mit anderen Worten:

Kaum hast Du Dich in eine Fülle von neuen Themen und Aufgaben eingearbeitet…..

Dann musst Du nebenbei nur noch das Fliegen lernen, die A B C – Prüfungen absolvieren, Dich mit Astir und DG100 anfreunden, die so viel besser fliegen als die dicke ASK21…

Und dann:

Dann findest Du Dich auf einmal in ebendieser DG100 wieder und sagst dem Fluglehrer über Funk: Ich fliege dann mal los, Ziel ist der kleine See hinter Kammermark, und das Gefühl, den sicheren Platz hinter Dir zu lassen, ist gar nicht so dramatisch wie befürchtet. Und nach 3-4 Bärten siehst Du dann das Autobahndreieck Wittstock unter Dir und weisst, dass Du diesen letzten Teil der Ausbildung (per Flugzeug 50km vom Platz entfernen) auch geschafft hast.

Dann darfst Du nicht der Versuchung erliegen, ganz schnell in Kammermark zu landen und ein Bier auf den Erfolg zu trinken…. Sondern Du versuchst gefälligst auch wieder zurückzufliegen.

Und wenn dann der Fluglehrer fragt: „Wo steckst Du?“, dann sagst Du lässig: „5km vor dem Platz“…. Und dann fehlt Dir nur noch ein Schritt zum Schein. Die Prüfung.

Wenn dann der gefürchtete Prüfer endlich da ist, dann helfen unaufgefordert alle am Flugplatz am Erfolg mit, sorgen dafür, dass die Seile bereitliegen, lassen die anderen Flugzeuge am Boden, damit die Landebahn immer frei ist, und drücken die Daumen bei der obligatorischen Seilrissübung. Der Ausbildungsleiter macht gute Stimmung beim Prüfer, und Du plauderst nett mit den strengen Herrn, findest das alles gar nicht stressig, und nach der dritten Landung gratuliert er Dir zum Schein.

Das ist eigentlich schon alles…. vielen Dank an die Fliegerkameraden im Verein für die Unterstützung und vor allem an die Fluglehrer für die viele Arbeit mit dem Flugschüler und für das Vertrauen, dass „der das schon kann“.

Axel Werner