Statt einer gewöhnlichen Projektwoche oder eines Wandertages gab es für uns, Andrea und Cornelius von der Katholischen Schule Liebfrauen, in diesem Jahr Segelfliegen. 11 Schülerinnen und Schüler der 7ten bis 10ten Klasse haben teilgenommen. Zusammen mit 4 ehrenamtlichen Fluglehrern des LSC Kranich und einigen unterstützenden Lehrern haben wir 5 Tage lang auf dem Segelflugplatz Neuruppin das Fliegen gelernt. Das hat an der Schule schon eine sehr lange Tradition, da ein Lehrer früher selbst geflogen ist. Geflogen wurde in zwei Zweisitzern vom Typ Schleicher ASK-21, der D-1647 und der D-6234 (AK) (siehe Fotos). Der Flugschüler sitzt vorne und der Fluglehrer im hinteren Cockpit.

Übernachtet haben wir entweder im Vereinsgebäude oder in Zelten davor, ungefähr 200m vom Fluggelände.
Zur Vorbereitung gab es am Freitag davor eine dreistündige Einweisung, in der wir die Aerodynamik der Flügel, die Steuerungsmöglichkeiten eines Segelflugzeugs, den Aufbau des Cockpits und einige Luftfahrtregeln gelernt haben. Am Montag ging der eigentliche Kurs dann los.
Der normale Tag lief ungefähr so ab: Um 7:45 Uhr sind wir aufgestanden, der Frühstücksdienst schon um 7:15 Uhr. Nach dem Frühstück um 8:00 Uhr hatten wir dann noch etwas Zeit für uns, bis um 9:00 Uhr das morgendliche Briefing stattgefunden hat. Dort wurden wir über das Wetter und die Thermikverhältnisse informiert und haben den weiteren Tagesablauf besprochen. Dann ging es auch schon zu den Fliegern, die erst einmal vorsichtig aus dem Hangar (siehe Foto) gezogen und die Abdeckungen entfernt werden mussten. Dann haben wir die Flugzeuge zum Ostende des Flugplatzes geschoben und den gründlichen morgendlichen Check durchgeführt. War alles in Ordnung, konnten wir gegen10:00 Uhr das erste Mal starten. Die Achtzylinder-Winde hat uns auf 500-700m gebracht. Je nach Thermik konnten wir dann 8 bis 40 Minuten fliegen, bis wir wieder gelandet sind. Wer gerade nicht geflogen ist, hat entweder beim Anschnallen und Vorbereiten des Flugzeuges geholfen oder Badminton, Fußball oder Volleyball gespielt.

Hat es irgendwann angefangen zu regnen, haben wir die Flugzeuge gemeinsam zurück zum Hangar geschoben und geputzt und eine wetterbedingte Flugpause gemacht. Wenn nicht, dann hat erst die eine und dann die andere Hälfte gegessen, sodass immer genug Leute zum Helfen da waren. Nach dem Abendessen hatten wir entweder Freizeit und konnten z. B. Billard oder Darts spielen oder es wurde ein Lagerfeuer gemacht.


Am Ende der Woche durften wir fast komplett alleine fliegen, mit gelegentlichem Eingreifen des Fluglehrers, und sind sogar einige besondere Manöver wie sehr steile Kurven oder Parabelflug geflogen (beim Senken der Nase ist kurzzeitig der Dreck vom Cockpitboden an die Haube geflogen!). Insgesamt war es für alle Schülerinnen und Schüler und hoffentlich auch für die Lehrer eine tolle Woche mit sehr guter Stimmung.
Am Montag nach der Projektwoche besuchten wir dann noch den Flugsimulator der TU Berlin. Dort durften alle unter Anleitung eines Flugkapitäns selber einmal ein Strahlflug-zeug steuern. Zuerst im Reiseflug mit Steig- und Sinkflugmanövern, danach folgten Landeanflüge auf Frankfurt/Main und Toulouse (siehe Foto). Hierfür bedanken wir uns außerordentlich beim pensionierten A380 Flugkapitän aus Lübeck und dem wissenschaftlichen Mitarbeiterteam der TU Berlin.

Andrea, 8b und Cornelius, 9a
Michael, Projektleiter des LSC Kranich Berlin e.V.